Um Achtsamkeit im Alltag zu entwickeln, brauchen Sie nichts weiter zu tun als immer mal wieder innezuhalten bei dem, was Sie gerade tun, und in sich hinein zu spüren.
Die Leitfrage ist immer: Was passiert gerade? Was nehme ich jetzt in diesem Moment wahr - in meinem Körper, mit meinen Sinnen?
Diese Fragen kann ich mir jederzeit stellen und die Antworten aufsteigen lassen, ganz gleich, was ich gerade tue und wo ich mich befinde. Die Herausforderung besteht allerdings darin, dies nicht zu vergessen und sich daran zu erinnern, achtsam zu sein.
Dies ist natürlich je nach Kontext mal einfacher und mal schwieriger. Wenn wir mitten in einem Konfliktgespräch sind, oder "noch schnell" etwas zu erledigen haben, kann es sehr herausfordernd sein, innezuhalten und achtsam zu sein. Wenn wir tägliche Achtsamkeit kultivieren möchten, ist es daher gut, in überschaubaren Situationen zu beginnen, z.B. wenn wir uns allein mit einer Sache beschäftigen.
Um Achtsamkeit in sich wach zu rufen, braucht es normalerweise einen kleinen Moment des Innehaltens. Denn oft befinden wir uns im Aktions-Modus und sind geleitet von Gedanken an Aufgaben, To-Do-Listen, Terminen, Erinnerungen, Plänen etc.
Das heißt, Sie halten für einen Moment inne und bemerken, was Sie gerade tun. Sie brauchen diese Tätigkeit dafür nicht zu unterbrechen.
Sie unterbrechen vielmehr den Modus des unbewussten Tuns und des Funktionierens.
Alle alltäglichen Tätigkeiten, die wir normalerweise ganz routiniert ausführen, eignen sich hervorragend als Gelegenheit, Achtsamkeit zu praktizieren.
Beispielsweise
Für den Anfang kann es hilfreich sein, sich für einen oder mehrere Tage nur eine einzige alltägliche Tätigkeit vorzunehmen, die Sie achtsam wahrnehmen:
Z.B. immer nur das Treppen-Steigen: Spüren Sie das Laufen, den Kontakt der Füße zum Boden, das Schritte setzen, den Atem und wie er sich verändert.
Das Spüren in den Körper verbindet uns mit dem gegenwärtigen Moment.
Es ist die Basis von Achtsamkeit und erzeugt ein Gefühl von Präsenz, Lebendigkeit und Verbundenheit. Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf den Körper richten, wird die Körper-Geist-Einheit gestärkt. Je öfter wir dies tun, umso bewusster werden wir unseren Alltag erleben und gestalten können.